JHH Weihnachtsbrief

Liebe Freunde unseres Kinderheims, sehr geehrte Damen und Herren,
in diesem Jahr haben wir besonders mit den Fragstellungen und Auswirkungen der Pandemie auf unsere Kinder und Jugendlichen, aber auch auf die von uns ambulant betreuten Familien, beschäftigt. Gerade die Lockdownsituation stellt die gesamte Gesellschaft, aber insbesondere auch Familien vor Herausforderungen, die nicht selten in Überforderungen münden. Diese Überforderungen führen dann häufig zu Gewalthandlungen und / oder depressiven Störungen, welche schlussendlich die Familie in ihrem Bestehen massiv bedrohen. Aus diesem Grund haben wir ein neues aufsuchendes Angebot für betroffene Familien entwickelt, das den Schwerpunkt in der Gewaltprävention im Kontext der systemischen Familienarbeit sieht. Dabei ist es uns ein großes Anliegen schon frühzeitig Lösungsinterventionen mit allen Beteiligten zu erarbeiten, um die eskalierenden Dynamiken, im häuslichen Lebensrau, zu verhindern. Der Schutz der Kinder und Jugendlichen sowie der Erhalt der Familie ist unser Selbstverständnis. Auch im stationären Bereich sind unsere Kinder und Jugendlichen massiv von den Auswirkungen der Pandemie betroffen. Alle sozialen Kontakte nach außen, zu Institutionen wie Sportvereine und Schulen, sind für unsere Kinder zentrale Sozialisationsinstanzen. Die Besuchssituation unserer Bewohnerinnen und Bewohnern zu ihren Eltern, unter der Berücksichtigung der aktuellen Kontaktbeschränkungen, stellen die Familien vor eine sterile Situation. Der ohnehin eingeschränkte Körperkontakt, den die Kinder in unseren Einrichtungen zu ihren Eltern haben, wird durch die aktuelle Gesundheitssituation verschärft. An dieser Stelle entwickeln wir gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen Strategien, um zu verhindern, dass diese frustrierenden Erfahrungen negative Auswirkungen auf das Verhalten und die
psychische Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen haben. Darüber hinaus ermöglichen wir unseren Kindern und Jugendlichen, durch die Unterstützung vieler Menschen, den Zugang zur digitalen Bildung, welche gerade für die sozialschwächeren in unserer Gesellschaft eine Hürde darstellt.
Im Normalfall rücken Menschen in Krisen eng zusammen. Der Corona-Virus zwingt uns alle dazu, genau das Gegenteil zu tun. Lassen wir uns einander aber nicht verlieren, sondern in Gedanken noch enger zusammenrücken! Gemeinsam werden wir alle diese Herausforderung meistern.
Ihnen allen, die Sie die Arbeit unserer Einrichtungen mittragen, begleiten und tatkräftig unterstützen sagen wir unseren herzlichsten Dank.
Im Namen unserer Kinder, Jugendlichen und Familien, sowie unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wünschen wir Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest 2020 und ein frohes, gesundes neues Jahr 2021.

Die Leitung – Volker Rhein, Frank Lange, Steffen Knippertz